Warum Amateurfußball so viel Spaß macht

Die Trennung zwischen Amateur- und Profifußball war früher einmal Geld: Die Profis bestritten ihren Lebensunterhalt mit Fußballspielen, die Amateure standen aus Spaß am Spiel auf dem Platz. Aber diese Zeiten sind vorbei, denn auch kleinere Vereine bezahlen heute guten Spieler mehr als nur ein Taschengeld. Der Profifußball findet heute vor allem in der Ersten und der Zweiten Bundesliga statt, wobei auch die Regionalligen Vollzeitspieler haben.

Der DFB hatte 2012 auf seinem Bundestag ein Selbstverständnis des Amateurfußballs definiert. Das geschah vor allem vor dem Hintergrund neuer Herausforderungen: Öffentliche Mittel werden in einigen Bereichen knapp, vor allem im Breitensport und wenn es um Zuschüsse für Sportanlagen geht. Der Verein als Gemeinschaft ist nicht mehr so aktuell, viele Freizeitsportler wollen sich nicht binden, auch und vor allem nicht an eine bestimmte Sportart. Auch deshalb bieten viele Fußballvereine heute auch andere Sportarten an.

Für den DFB bildet der Amateurfußball das Fundament des deutschen Fußballwesens. Er stellt nicht nur die unterste Stufe in der Organisation des Verbandes dar, sondern ist auch Talentschmiede und Bewahrer der Traditionen des Fußballs. Für den Verband bedeutet der Amateurfußball aber auch, dass es einen ganzjährigen Spielbetrieb gibt, der vor allem in Ligen und bei Turnieren stattfindet. Eine der wichtigsten Regeln ist, dass die Teilnahme freiwillig stattfindet, sowohl im Training als auch auf dem Platz, und dass Fußball vor allem Spaß machen soll. Das schließt übrigens auch Fans ein, die ihre Mannschaft bei den Spielen unterstützen.

Wichtige Werte

Der Verein an sich, aber auch die Mitwirkung in einer Fußballmannschaft, sollen Werte vermitteln und bewahren. Dabei geht es darum, das Engagement des Einzelnen für andere zu fördern, ein Wir-Gefühl zu entwickeln und damit auch den Einzelnen zu stärken. Letztlich dient das auch der Gesellschaft.

Der Fußballverband versteht sich im Amateurfußball als Dienstleister der Vereine. Dem Bundesverband ist bewusst, dass die Tagesarbeit in den einzelnen Abteilungen von Hunderttausenden Trainern, Vorständen und Familienmitgliedern gemacht wird, die ihre Freizeit für den Fußball opfern. Sie fahren die Kinder zum Auswärtsspiel, trainieren die Jugendmannschaft nach einem anstrengenden Tag im Büro und kümmern sich darum, dass auch in der nächsten Saison noch Geld für die Flutlichtanlage vorhanden ist. Der Verband will dabei Partner sein, der helfend zur Seite steht.

Verband verzeichnet steigende Zahlen

Wie beliebt der Amateurfußball ist, zeigen die Zahlen des DFB: Insgesamt gibt es über sieben Millionen Sportbegeisterte in den 21 Landesverbänden. Dabei kommen immer noch mehr Spieler hinzu, Zunahmen sind vor allem bei den Frauenmannschaften und bei den Senioren zu verzeichnen, knapp 71.000 pro Jahr. Die Mitgliedszahlen der Verein wachsen aber auch, weil immer mehr Fans sich auch mit einer offiziellen Mitgliedschaft zu ihrem Verein bekennen wollen. Gerade Frauen spielen hier eine große Rolle, immerhin gibt es bereits über 5.000 Frauenmannschaften.

Im Rahmen seines Amateur-Fußball-Masterplans arbeitet der DFB übrigens nicht nur mit seinen Vereinen und Verbänden, sondern zum Beispiel auch mit Schulen zusammen. Viele Kinder kommen im Sportunterricht das erste Mal mit Fußball in Verbindung. Der Fußballverband sieht hier eine wichtige Quelle zur Mitgliederwerbung. Übrigens muss man nicht mehr unbedingt in einer Vereinsmannschaft sein, um Fußball zu spielen. Zum Verständnis des Amateurfußballs gehört auch, dass man sich einfach nur zum Kicken trifft, auf Bolzplätzen oder Vereinsanlagen, wenn diese auch der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Damit will man auch einen Beitrag zur Volksgesundheit liefern und bei Jugendlichen Gemeinschaftsgefühl und Selbstverantwortung entwickeln. Und politisch versucht man zum Beispiel, in Großstädten Sportanlagen durchzusetzen, auch wenn es manchmal laut werden kann.